Wie Sardinien Ihre Sehnsucht nach echten Erlebnissen stillt

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Klingt das für Sie auch erst einmal nach einem Magneten für klassischen italienischen Massentourismus: Kristallklares Wasser und kilometerlange Sandstrände auf einer Insel im Mittelmeer?

Weltenbummlerin Susanne von vianova für Sie unterwegs

Das Bild dazu in Ihrem Kopf sieht vielleicht so aus: Touristenscharen aus aller Welt wälzen sich mit zahlreichen Festland-Italienern durch das Getümmel, auf der Suche nach einem freien Fleckchen unter der gleißenden Mittelmeersonne. Der feine, weiße Sand ist unter einer Decke aus bunten Handtüchern und Sonnenschirmen kaum noch sichtbar. In der Luft liegt der schwere Duft von Sonnencreme und das Rauschen des türkisfarbenen Meeres wird vom wilden Toben der vielen Kinder fast übertönt.

Doch ist Sardinien wirklich nur Paradies und Sammelbecken für Strandliebhaber mit großen Familien? Oder birgt es jenseits der Hauptsaison und abseits des touristisch stärker erschlossenen Nordostens eine ungeahnte Vielfalt, die Ihre Vorstellungskraft noch übersteigt? Geht es an der Westküste und im Inneren des Landes womöglich stiller und gemächlicher zu? Die Antworten auf diese Fragen stecken in folgenden Abschnitten und Reisetipps.

Damit Sie auf der Trauminsel Sardinien einen ruhigen und besonderen Urlaub verbringen können, sollten Sie wissen, was sie wirklich zu bieten hat.

Wie geheimnisvolle Steintürme eine ganze Zivilisation prägten

Während der Bronzezeit entwickelte sich auf Sardinien eine Kultur, die nach ihren charakteristischen Steintürmen benannt wurde. Die sogenannten Nuraghen der Nuraghenkultur dienten vermutlich sowohl militärischen als auch religiösen oder sozialen Zwecken. Ihr Ursprung und ihre genaue Funktion bleiben bis heute ein faszinierendes Mysterium. Viele dieser Monumente liegen inmitten atemberaubender Landschaften – von sanften Hügeln bis hin zu wilden Bergregionen und urtümlichen Wäldern. Sie sind verstreut über die gesamte Insel.

Die Besichtigung der prähistorischen Steintürme liefert Ihnen eine Gelegenheit, tiefer in die Geschichte und Kultur einer der geheimnisvollsten Zivilisationen des Mittelmeerraums einzutauchen. Außerdem sind sie ein integraler Bestandteil der sardischen Identität.

! Hier sind zwei der bemerkenswertesten Orte, an denen Sie Nuraghen finden können:

Nuraghe Santu Antine in der Gegend von Torralba im Norden– einer der größten und komplexesten Türme

Nuraghe Su Nuraxi bei Barumini im Süden– einer der bekanntesten und am besten erhaltenen Komplexe (UNESCO Weltkulturerbe)


Wo Sie Einblicke in die antike Stadtplanung und Architektur in einer der bedeutendsten archäologischen Stätten der Insel gewinnen

Tharros, gelegen an der westlichen Spitze Sardiniens, öffnet Ihnen ein Fenster in die Welt der antiken Stadtplanung und Architektur. Diese bedeutende archäologische Stätte, ursprünglich von den Phöniziern gegründet und später von den Punern und Römern ausgebaut, zeugt von der langen und komplexen Geschichte der Insel und ihrer Bewohner. Wandeln Sie durch die Überreste von Straßen, Tempeln, Bädern und Wohnhäusern, die einst eine blühende Gemeinschaft beherbergten.

! Die korinthischen Säulen der Ruine vor türkisfarbenem Meer sind ein sehr fotogenes Motiv!


Wo Sie versteckte Buchten und kaum befahrene Küstenstraßen entdecken

Bei einem Ausflug zum Archipel der Maddalenischen Inseln, die ein gut gelaunter Gott ins Wasser gestreut haben soll, erwartet Sie ein unvergleichliches Paradies. Die Inselgruppe La Maddalena im Norden Sardiniens ist bekannt für ihr Blau und Grün schimmerndes Wasser, das Sie bis auf den Grund sehen lässt. Versteckte Buchten, winzige Traumstrände und kaum befahrenen Küstenstraßen – von Massentourismus keine Spur!

! Die Spiaggia Rosa auf der Maddalena-Insel Budelli ist ein weiteres sensationelles Fotomotiv. Der leuchtend pinke Strand erhält seine Farbe von den Schalen winziger Meeresbewohner.


Wie typisch sardisches Essen Ihre kulturelle Bildung erweitert

Ein weitverbreitetes Missverständnis ist, dass sich die kulinarische Landschaft Sardiniens hauptsächlich auf Meeresfrüchte beschränkt. Denn die Inselküche hat so viel mehr zu bieten, besonders wenn man sich ins Inland begibt und die Agriturismi entdeckt. Hier kommen traditionelle Gerichte auf den Tisch.

! Die Barbagia im Osten der Insel ist seit mehr als 4.000 Jahren von Hirten besiedelt. Die bergige Region ist bekannt für ihre rauen Landschaften, dichten Wälder, tiefe Schluchten und eine reiche kulturelle Tradition. Das Gebiet ist einer der am wenigsten urbanisierten Teile der Insel. Es bewahrt einen starken Sinn für lokale Identität und alte Bräuche. Diese können Sie beim typisch sardischen Essen kennenlernen – begleitet von Wein und etwas Folklore!


Mein Fazit

Natürlich ist dies nur ein kleiner Abriss, ein Appetithappen. Um Ihnen zu zeigen, dass Sardinien auch Reisemöglichkeiten außerhalb des Sommer-Sonne-Strand-Massentourismus bietet. Die Insel, die auf den ersten Blick nur für ihre Strände bekannt zu sein scheint, stillt Ihre Sehnsucht nach Echtheit und unvergesslichen Erlebnissen durch reiche Geschichte, Kultur und natürliche Schönheit.

 Ob Sie nun durch die Zeit reisen, indem Sie antike Stätten erkunden, die stille Schönheit isolierter Buchten genießen oder die Tiefe der sardischen Kultur durch ihre Küche, Musik und Traditionen erfahren – Sardinien hält unzählige Geheimnisse bereit, die Ihre Vorstellungskraft übersteigen!

Ihre Susanne Vorbeck

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