Nun stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem stilvollen Café mitten in der Wüste, während ein einheimischer, weiblicher Guide Ihnen nicht nur von der legendären Weihrauchstraße erzählt, sondern nebenbei ihre Pläne für ein Start-up in Riad mit Ihnen teilt. Genau das könnte Ihnen heute nämlich in Saudi-Arabien passieren.
Tradition trifft Aufbruch – Saudi-Arabiens neues Gesicht
Ja, die Kluft zwischen Mann und Frau ist für unsere westlichen Verhältnisse noch immer spürbar, aber es gibt große Veränderungen und Fortschritte. Frauen dürfen Auto fahren, eigene Firmen gründen und allein reisen – Dinge, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Diese Veränderung spürt man überall im Land.
Zwischen Oase und Vision – Al-‘Ula als Sinnbild des Wandels
In der Oase Al-‘Ula begegne ich Einheimischen, die voller Stolz die Geschichte ihres Landes präsentieren – die übrigens weit vor der Zeit des Korans begann. Die Modernisierung des Königreichs ist spürbar, doch sie erfolgt mit Respekt vor den alten Traditionen. Statt Massentourismus setzt man auf hochwertigen, nachhaltigen Tourismus, der Individualisten anspricht, die Wert auf Kultur und Geschichte legen.
Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen und sich von einem bislang eher abgeschotteten Land zu einem aufstrebenden Reiseziel entwickelt. Abseits der traditionellen Assoziationen mit endlosen Wüsten und Ölvorkommen darf ich auf meiner Reise eine faszinierende kulturelle Vielfalt und beeindruckende Landschaften erleben. Eine Landschaft, die so wie die Städte immer sauber und aufgeräumt wirkt.
Naturwunder im 4×4 – Al Naslaa und Wadi Desah
Durch diese Landschaft reisen wir mit einem modernen 4×4 Geländewagen. Der Al Naslaa, ein enigmatischer Fels in der Wüste von Tayma sieht aus, als sei er einmal kerzengerade mit dem Laserschwert zerteilt worden. Die beiden Hälften ruhen jeweils auf einem Sockel – echt beeindruckend, diesen in der weiten stillen Landschaft zu erklimmen.
Das Wadi Desah gehört für mich zu den absoluten Top-Attraktionen. Senkrecht aufragende, rot leuchtende Steinklippen, raschelnde Palmen und kleine Wasserbecken. Die Fahrt durch das Tal ist eine echte Abenteuertour…vielleicht können Sie es ein wenig mit dem amerikanischen Grand Canyon vergleichen.
Kultur trifft Luxus – Hegra, Maraya und exklusive Nächte unter Sternen
In den Felsen von Hegra sind wir weitestgehend allein. Die Totenstadt war einst eine blühende Handelsmetropole der Nabatäer. Statt die Geschichte ihrer glorreichen Vergangenheit aufzuschreiben, meißelten sie sie in hoch aufragende, honigfarbene Felsen. Die 109 Gräber zählen zu Saudi-Arabiens erster UNESCO-Weltkulturstätte.
Und dann ist da noch Maraya. Ein riesiger Konzertsaal, dessen Außenwände vollständig mit Spiegeln bedeckt sind. Dieses architektonische Wunderwerk reflektiert die umgebende Wüste und die bizarren Felsformationen in einer fast surrealen Weise. In diesem futuristischen Gebäude, das wie ein Kunstwerk in der Landschaft erscheint, finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Kunstinstallationen statt, die die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen.
Auf Luxus muss ich bei meiner Entdeckungstour übrigens niemals verzichten. Im Gegenteil! In Al-‘Ula zum Beispiel verbringe ich die Nacht in einem exklusiven high-end Campingwagen, der geschickt zwischen den Felsen und Palmen positioniert ist. Während die Sonne hinter den Felsen versinkt, kann ich den Tag unter dem sternenübersäten Wüstenhimmel inmitten dieser atemberaubenden Landschaft ausklingen lassen.
Mein Fazit: Saudi-Arabien ist im Aufbruch, und das sehr rasant. Auf diejenigen, die bereit sind, sich einzulassen, wartet ein beeindruckendes Abenteuer!
Ihr Thomas Marx
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