Wiederkehrender Zauber Finnlands im Winter

Perfekt für Aktivreisende

Ziel meiner Reise ist Vuokatti, eingebettet in einer Landschaft mit Hügeln, Seen und weiten Wäldern mit idealen Bedingungen für einen aktiven Urlaub.

Mein erstes Highlight – eine geführte Motorschlittensafari. Am Anfang hatte ich noch Respekt vor den doch recht großen Motorschlitten. Aber nach der Einweisung hatte ich ein gutes Gefühl für mein Gefährt und genoss es bei gut 40km/h über den zugefrorenen See zu brausen. Nach meiner Fahrt durch die winterliche Landschaft aß ich die beste Lachssuppe meines Lebens in einer zum Café „Pekikesti“ umgebauten alten Schule.

Ich bin zugegebenermaßen kein passionierter Skifahrer, ließ es mir aber nicht nehmen, Vuokattis Skipisten auszuprobieren. Mit meinem sehr geduldigen Skilehrer kam ich problemlos den Hang herunter. Gerade für Anfänger sind die Pisten perfekt. Die Schneeverhältnisse sind super und es ist nicht so überlaufen wie in den Alpenregionen.

Natürlich stand auch Langlauf auf meinem Programm. Nicht nur Freizeitsportler sondern auch viele Profis kommen hier voll und ganz auf Ihre Kosten. Und so startete ich meine Tour im Stadion von Vuokatti zusammen mit chinesischen Langläufern, die regelmäßig hierher zum Training kommen. Zum Glück musste ich nicht durch die Loipen hetzen sondern genoss die klare Winterluft und die vorbeiziehende Landschaft.

Kein Finnland ohne Huskys

Was wäre ein Finnlandaufenthalt im Winter ohne eine Hundeschlittentour? Auf der Huskyfarm von Kimmo & Päivi bekam ich sofort das Gefühl, dass die Hunde hier in besten Händen sind. Auf einer Führung über die Farm erfuhr ich eine Menge über die Hunde und die Arbeit mit Ihnen. Mit Einbruch der Dunkelheit starteten wir dann warm eingepackt und ausgestattet mit Stirnlampen endlich mit unseren Guides zu unserer nächtlichen Huskytour. Mit kräftigen Gebell zogen uns die Vierbeiner gute 12km durch die Wälder. Auf einer kleinen Lichtung stoppten wir für wenige Minuten. Unser Guide bat uns die Stirnlampen auszumachen und einfach nur die Dunkelheit und die Stille der Nacht auf uns wirken zu lassen – ein echter Gänsehautmoment. Auch wenn ich an diesem Abend leider keine Polarlichter sehen konnte, war es ein großartig.

Verschiedenste Sorten Eis

Ein Erlebnis ganz anderer Art wurde das Eisschwimmen. Skeptisch quälte ich mich in den roten Trockenanzug, um dann in ein Eisloch mit 4 Grad kalten Wasser zu steigen. Für einige Minuten ließ ich mich auf dem Rücken treiben. Ein verrücktes Gefühl.

Apropos Eisloch, ein wesentlich kleineres habe ich an diesem Tag selbst in das ca. 60cm dicke Eis des Sees gebohrt, um mein Glück beim Eisangeln zu versuchen. Ich selbst war wenig erfolgreich und auch unser Guide fing an diesem Tag nur einen kleinen Fisch.

Zum Glück musste ich nicht mein Abendessen angeln sondern kam in den Genuss im Restaurant „Kippo“ lokale Spezialitäten zu probieren. Selten habe ich auf meinen Finnlandreisen so gut gegessen. Das Rentierfleisch war perfekt zubereitet, nur das Teer-Eis am Ende des Menüs war gewöhnungsbedürftig.

Schwarze Geschichte

Mit Teer kommt man in der Region Kainuu des Öfteren in Berührung. Bis zum 1. Weltkrieg war die Teerproduktion die Haupteinnahmequelle der Region. Noch heute nutzt man hier Teer für unterschiedlichen Dinge, sei es als Saunaaufguss, Zutat im Brot oder als Teerschnaps. Einen Teerschnaps kostete ich nach unserer nächtlichen Schneeschuhwanderung am Feuer in der Kotta. Ein toller Abschluss meiner kurzen und intensiven Tage in Vuokatti.