Quedlinburg
Neben Wernigerode zählt für mich Quedlinburg zu den schönsten Städtchen, die der Harz zu bieten hat. Der Marktplatz und die Altstadt mit ihren vielen engen Gassen, den anspruchsvoll gepflasterten Straßen und Gehwegen und den vielen schiefen Häusern, ziehen mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann. Wer gut zu Fuß ist und einen kurzen Aufstieg nicht scheut, sollte auch unbedingt das Schloss von Quedlinburg, welches hoch über der Stadt thront, genauer unter die Lupe nehmen. Das Welterbe lohnt sich auf jeden Fall und zieht Jung und Alt in seinen Bann!
Hahnenklee
Ein wunderbar verschlafener kleiner Ort, der nicht nur mit seiner Stabkirche zu Punkten weiß. Die über 100 Jahre alte Kirche ist von innen wie von außen ein Meisterwerk der Baukunst – so sollte man ihr auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Hinter der Kirche beginnt der Liebesbankenweg – ein Rundweg mit knapp 7 Kilometern Länge, welcher immer wieder von verschiedenen Banken gesäumt wird. Sie stellen verschiedene Jahre einer Ehe / Beziehung dar und sind an sich schon ein Kunstwerk! Ein absolutes Muss für (frisch) verliebte!
Doch auch die Ortsmitte ist sehenswert und lohnt sich nicht nur für Mountainbiker und Downhill-Fahrer*innen sondern, aufgrund seiner Seilbahn und dem Erlebnispack Bocksberg auch ein wunderbares Ziel für Familien.
Brocken & Brockenbahn
Ein Erlebnis, nicht nur für Familien, ist eine Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn auf den Brocken. Wenn auch nicht ganz günstig, lohnt sich die Fahrt dennoch und man fühlt sich direkt, in eine andere Zeit versetzt. Ich persönlich finde das letzte Stück von Schierke auf den Brocken am sehenswertesten. Parkplätze gibt es ein paar wenige direkt am Bahnhof von Schierke, wer gut zu Fuß ist, parkt also lieber direkt in Schierke und läuft den Kilometer zum Bahnhof.
Die schönste Wanderung auf den Brocken beginnt meiner Meinung nach in Ilsenburg. Dem Goethe-Weg folgend, bietet der Aufstieg eine wunderbare Aussicht auf den Wurmberg und umliegende Talsperren und Seen. Der Rundweg ist, aufgrund der Länge jedoch nur etwas für sehr geübte Läufer – knapp 27 Kilometer wollen bezwungen werden.
Schierke
Das kleine, verschlafene Nest ist sicherlich auch wegen seines Schnapses bekannt – besuchen Sie also unbedingt die Alte Apotheke. Ruhig und verschlafen liegt das Dörfchen am Brocken und bietet vor allem Ruhe und einen super Ausgangspunkt für Wanderungen. Der Brocken-Coaster am großen Parkplatz ist eine kleine Attraktion, vor allem für kleinere Kinder. Der Preis mit 3 EUR / Fahrt absolut human.
Hexentanzplatz in Thale
Das Highlight, um welches ich bei keinem Besuch im Harz herum komme, ist für mich definitiv das Bodetal. Romantisch schlängelt sich der kleine Fluss durch Felsformationen, die mich immer ein bisschen an Amerika erinnern.
Für Familien optimal ist die Fahrt mit der Seilbahn zum Hexentanzplatz. Schon die Fahrt auf den Berg ist ein Erlebnis – manche der Gondeln (die grünen), verfügen nämlich über einen Glasboden. Also Achtung, wer Höhenangst hat! Oben auf dem Berg werden, typisch Harz, einige Attraktionen wie der Harzbob (Sommerrodelbahn), ein kleiner Wildpark und natürlich der Hexentanzplatz mit einer wunderbaren Aussicht, geboten. Wenn Sie sich für den Abstieg zu Fuß entscheiden, sollten Sie gutes Schuhwerk mitbringen, sie werden aber dafür mit einer wunderbaren Landschaft belohnt!
Aber auch an der Talstation ist für Familien mit Kindern viel geboten. Minigolf und ein kleiner Spaßpark sind hier in den letzten Jahren entstanden. Ein Nachmittag vergeht hier wie im Fluge.
Wer es etwas sportlicher mag, verzichtet auf die Seilbahn und folgt stattdessen der Bode in Richtung Tresenburg. Wir streifen den Ort, bevor wir direkt mit dem Aufstieg in Richtung Hexentanzplatz beginnen. Stecken Länge gut 11 Kilometer und bitte nur für geübte Wanderer.
Für passionierte Mountainbiker bietet der Sessellift von Thale auf die Rosstrappe auch eine Downhill-Strecke.
Mein Tipp
Wer gerne aktiv im Harz unterwegs ist, kann mit Unterstützung der Harzer Wandernadel das Mittelgebirge entdecken. Die Stempelstellen finden sich an vielen Wegen im Harz und sind meist ausschließlich zu Fuß (oder mit dem Mountainbike) erreichbar. Die Hefte gibt es in jeder Tourismus-Information.
Ich habe auf diesem Weg Orte im Harz entdeckt, an die mich ein normaler Wanderführer eher nicht gebracht hätte. Und die Nadel ist ein schönes Andenken.
Sie merken es selbst – ein langes Wochenende im Harz ist definitiv viel zu kurz! Wir werden uns also bald wieder sehen, auf Schusters Rappen.
Ihre Odile Born
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