Kalabrien entdecken

von

|

|


Kalabrien – die Stiefelspitze Italiens

Ein Besuch im Sommer in Kalabrien – ein Reisebericht

Das Reisen zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahrzehnte. Sowohl beruflich als auch privat entdeckte ich einige Ecken dieser Welt, am liebsten die etwas abseits gelegenen. Dabei zieht es mich immer wieder in die ursprünglichen Wanderregionen der Tatra und Beskiden und in den hohen Norden mit Island und Skandinavien. Aber auch im Süden Europas war ich schon mehrfach in Portugal und Kalabrien für vianova unterwegs.

La Dolce Vita!

Italien war und ist eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen. Südtirol und Gardasee, Venedig, Verona, Rom, Pisa, Mailand und Florenz, die Toskana, die Adria-,  Amalfi- und ligurische Küste – wer hat nicht schon mal davon gehört, geträumt oder es selbst erlebt. Und außer den Sehenswürdigkeiten, traumhaften Landschaften und der Geschichte ist da ja noch die regional so unterschiedliche aber immer leckere Küche, das berühmte Gelato und der dazugehörige Wein. Ja, hier kann man auch als Urlauber das italienische Lebensgefühl spüren – LA DOLCE VITA!!

Abseits von Massentourismus

Es gibt aber auch ein anderes Italien, ein ursprüngliches, stilles, beschauliches, welches nicht so von Touristenströmen überschwemmt wird. Die Region Kalabrien – die Stiefelspitze Italiens – ist noch ein Teil des touristisch wenig erschlossenen Italiens.

Bei schönem Wetter – und das ist hier fast immer – kann man bereits beim Anflug auf den internationalen Flughafen Lamezia Terme einen Eindruck von der Landschaft  Kalabriens erahnen. Schroffe und wildzerklüftete Gebirgszüge mit kleinen, unscheinbaren Dörfchen und eine herrliche Küstenlandschaft mit den vorgelagerten Liparischen Inseln. Wir hatten damals das Glück, bereits bei Anreise zum Hotel einen traumhaften Sonnenuntergang hinter der rauchenden Vulkaninsel Stromboli zu erleben. Es war unbeschreiblich!

Ein anderes Italien

Wer die Touristenhochburgen in den nördlichen Regionen Italiens kennt wird bei der Fahrt vom Flughafen zum Hotel sicherlich auch wie ich feststellen, dass sowohl die Straßenverhältnisse als auch die gesamte Infrastruktur doch anders sind. Es ist spürbar – wir sind in einer der ärmsten Regionen Italiens. Sicherlich wird auch hier viel dafür getan, die Entwicklung wie in anderen Landesteilen voranzutreiben. Aber so wie sich der Lebensstandard in Mecklenburg schwerlich mit dem Bayerns vergleichen lässt, so ist es auch hier.

Die ‚Ndrangheta, die mafiöse Organisation in Kalabrien sorgte durch einige Negativschlagzeilen dafür, dass diese Region auch bei den deutschen Touristen bekannt wurde – leider mit einem negativen Touch. Wobei man sagen muss, dass man als Tourist nichts zu befürchten hat. Wir fühlten uns auf unserer gesamten Reise absolut sicher.

Wunderbare Erfahrungen

Diese Region bietet wirklich sehr viel für aufmerksame und interessiert Touristen. Nicht die Bettenhochburgen und All-In-Anlagen sondern kleinere familiengeführte Häuser bieten sich an, kleine LädenRestaurants und Bars mit vielen noch regionalen Produkten laden ein und nicht zuletzt einige geschichtsträchtige Highlights, wie z. B. die wunderbar erhaltenen Bronzestatuen von Riace zeigen die sehr wechselvolle Entwicklung dieses Teiles von Italien. Bei einem umfangreichen Ausflugsprogramm hat jeder entsprechend seinen Wünschen und Vorstellungen die Möglichkeit sich stärker auf die Restaurants und Bars oder die Museen zu orientieren. Nicht weniger bietet sich der Strand am Hotel zu einer intensiven Nutzung an oder man unternimmt ganz individuell eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung. Dafür geben die Hotelangestellten gern sehr konkrete Vorschläge.

Meine persönlichen Erfahrungen diesbezüglich sind sehr positiv. Auch bei einer organisierten Gruppenreise sollte man sich nicht scheuen, seinem Individualismus freien Lauf zu lassen. In diesem Sinne – entdecken Sie mal wieder die Ruhe und Besonnenheit und die Schönheiten des Alltäglichen.

Ihr Wolfgang Marx

Weiterstöbern