Die Reise beginnt
Unsere Reise startete in Kiel, eines der berühmtesten Maritim Zentren und bekannt für seine Segelveranstaltungen. Trotz eines sehr heißen Sommers in Deutschland verabschiedete sich Kiel bei der Ausfahrt mit einem regnerischen trüben Wetter. Unsere Route führte uns nach Tallin, Helsinki und Stockholm.
Das Dröhnen des Schiffshorns bekleidete uns hinaus aufs Meer. Es ist beeindruckend wie sich so ein großes Schiff langsam und sanft durch das Wasser schiebt.
Die Entfernung bis zu unserem ersten Stopp betrug 599 nautischer Seemeilen, das entsprach einer Fahrdauer von einem Tag und einer Nacht.
Reisen á la Traumschiff
So hatten wir genug Zeit, um das Schiff zu erkunden, eine Runde im Pool zu schwimmen oder uns auf dem Deck einfach die Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Die unendliche Weite und die ruhige See zogen uns sofort in ihren Bann.
Auch die Verpflegung kommt auf einem Schiff nicht zu kurz. Da bei uns, wie bei den meisten Schiffen, Vollpension inkludiert war, brauchten wir keine Bedenken zu haben zu verhungern: Frühstück – Mittagessen – Nachmittagssnack und Abendessen, eine riesige Auswahl rund um die Uhr. Wir konnten wählen zwischen Buffet- oder Bedienrestaurants mit Service am Tisch. Natürlich durfte bei so einer Kreuzfahrt auch ein Captains Dinner – á la Traumschiff – nicht fehlen. Die Kleiderordnung lag zwischen leger und elegant, wer mochte konnte Abendkleid und Anzug im Gepäck haben, aber es war kein Zwang.
Tallin
begrüßte uns mit sommerlichen Temperaturen – doch hatten wir keine Vorstellung was uns dort erwartete: Ist diese Stadt sehenswert?
Meine Antwort lautet: ja! Tallinn, bevölkerungsreichste Stadt (ca. 440.000 Einwohnern) Estlands, ist die Kombination aus einer modernen europäischen Stadt und einer denkmalgeschützten kopfsteingepflasterten Altstadt mit zahlreichen Gassen, Cafés und kleinen Geschäften. Tallin ist Sitz vielen internationaler Hightech-Unternehmen und beherbergt den Hauptsitz der IT-Agentur der EU.
Geschichte
Die Dänen und Finnen hatten einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Auch in der Sprache spiegelte sich das wider. So hieß es einem Schaufenster zum Beispiel: „Martsipanigalerii“ (auf Deutsch: Marzipan Gallerie/Ausstellung) oder „Reisibüroo“ (auf Deutsch: Reisebüro – was einem Touristiker überall auffällt). Auch der Name des ehemalige Kanonenturm “Kiek in de Kök” (auf Deutsch: Guck in die Küche) war sehr amüsant. Den russischen Einfluss spürten wir nur noch in der russ.-orthodoxen Newski-Kathedrale mit den Zwiebeltürmen und seinem prunkvollen Inneren.
Da der Hafen nahe zur Stadt lag, hatten wir uns für eine Erkundung in Eigenregie beziehungsweise mit einem Hop On-Hop Off Bus entschieden.
Dann nahmen wir Kurs auf die finnische Hauptstadt Helsinki. Nur 82 km trennen Estland von Finnland.
Helsinki
Während es zu Hause unerträgliche 35°C und mehr waren, erkundeten wir die nördlichste Großstadt der Welt bei angenehmer Sommerluft. Die vom Schiff organisierten Ausflüge haben wir nicht in Anspruch genommen, mit zwei Kindern waren wir lieber individuell unterwegs und sind mit der Straßenbahn ins Zentrum gefahren.
Viel zu bieten
Das Stadtzentrum ist geprägt von neoklassizistischen und neoromantischen Einflüssen und gepflegte Parkanlagen, die zu einem kleinen Zwischenstopp einluden. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Dom von Helsinki direkt am Senatsplatz. Von dort sind wir zu Fuß durch die kleinen Straßen bis zum “Kauppatori” gelaufen – dem Hauptmarkt am Hafen, ganzjährig geöffnet mit Obst- und Gemüseständen, Kunsthandwerk und typisch finnische Souvenirs. Von dort aus starteten auch die Fähren nach “Suomenlinna” – eine Seefestung, die auf 6 miteinander verbundenen Inseln liegt. Heute wird es als Naherholungsgebiert genutzt. Helsinki hat einen der höchsten Lebensstandards der Welt, was man bei den Preisen sofort merkte. Eine Kugel Eis für 3,99€ musste natürlich trotzdem probiert werden.
Weiter führte uns die Reise nach Stockholm. Beeindruckend war hier bereits die Einfahrt durch die kleinen und großen Schären – 5 Stunden dauerte die Fahrt, ganz langsam fuhr das Schiff entlang der kleinen felsigen Inseln. Die größeren Schären sind bebaut mit typischen schwedischen Holzhäusern, wie wir sie aus den Geschichten von Astrid Lindgren kennen, und davor ein Holzsteg zum Baden oder um das eigene Boot anzulegen. Es lohnte sich auf jeden Fall früher aufzustehen und diesen tollen Eindruck von Schweden mitzunehmen.
Stockholm
Stockholm erstreckt sich über 14 kleine Inseln, die mit mehr als 50 Brücken miteinander verbunden sind. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der “Gamla Stan” (Altstadt) haben wir wieder zu Fuß entdeckt – natürlich durfte ein Blick in den Königspalast dabei nicht fehlen.
Pünktlich zur Mittagszeit erlebten wir dort auch die Wachablösung zu Pferd. Neben den zahlreichen Einkaufsstraßen fanden wir immer wieder kleine Parkanlagen mit Brunnen und Wasserspielen zum Ausruhen. Von überall in der Altstadt sieht den Tivoli “Grona Lunds”, Schwedens ältesten Freizeitpark mit verschiedenen Fahrgeschäften, Bühnen und Ausstellungen. Leider konnten wir an einem Tag nur einen kleinen Teil Stockholms erleben.
Zurück an Bord hieß es “Abschiednehmen” von der Ostsee und den Metropolen und auch ohne das eigentliche Highlight St. Petersburg sind diese Kreuzfahrtroute mit den drei wunderschönen Städten auf jeden Fall eine Reise wert!
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