NYC – die Stadt, die niemals schläft?

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Warum man New York City im Winter unbedingt erleben sollte

Ein Reisebericht über meine erste Reise in die Vereinigten Staaten – nach New York City – in den Big Apple

Ist es eine gute Idee, die erste Reise über den großen Teich gleich nach New York City zu wagen? So ganz sicher war ich mir nicht, als mein Partner mich fragte, ob ich Lust auf 5 Tage Manhattan hätte. Dazu muss man sagen, dass ich noch nie wirklich gerne geflogen bin, auch wenn es lange Zeit beruflich zu meinem Alltag gehört hatte. Da mich aber die Vereinigten Staaten schon längere Zeit reizten, beschloss ich, meine Ängste nicht die Oberhand gewinnen zu lassen und musste am Ende dann doch nicht allzu lange überlegen.

Anreise

Ein paar Wochen später stiegen wir an einem kalten Nachmittag im Dezember am John F. Kennedy Airport aus dem Flugzeug und ich betrat zum ersten Mal amerikanischen Boden. New York City in der Vorweihnachtszeit … ich war gespannt auf den besagten besonderen Charme der Stadt, die niemals schläft, in dieser Zeit vor dem Fest. Auf der Taxi-Fahrt nach Manhattan zeigte NYC direkt, dass der Stau, den man auch aus den meisten Filmen kennt, Wirklichkeit ist. Für die knapp 19 Meilen (also knapp 30 km) bis zu unserem Hotel in der konnten wir schon während der ersten Minuten im Taxi direkt einen Blick auf die Skyline von Manhattan erhaschen.

Der erste Abend war kurz und außer einen Burger und ein Bier im Irish Pub um die Ecke sahen wir noch nicht viel von der Stadt, die niemals schläft. Dem Jetlag sei Dank.

Tag 1 – Jetlag-Bekämpfung zu Fuß

Dafür begann unser erster Tag, auch Dank des Jetlags, umso früher. 5:30 Uhr Ortszeit waren wir beide hellwach und machten uns, eine Stunde später, nach einem kurzen Kaffee im Hotel, direkt auf den Weg. Zu Fuß sollte es bis zum Times Square gehen. NYC schien noch zu schlafen und so konnten wir in aller Ruhe die 3,5km auf dem Broadway bis zum Times Square laufen und die ersten Eindrücke auf uns wirken lassen. Schon auf dieser Strecke präsentierte NYC sich mir als Stadt der Kontraste. Vom Trump-Tower am Broadway über kleine, idyllisch wirkende, Kirchen und dem Central Park im Hintergrund, war die Vielfältigkeit überwältigend.

Am Times Square angekommen, ließen wir die Lichter-Show im einsetzenden Schneetreiben auf uns wirken. Kalt war es. Und windig. Wir waren beide froh, warm eingepackt zu sein, ließen es und aber dennoch nicht nehmen, das Mittagessen im Hard-Rock-Café am Times Square einzunehmen und uns etwas auf zu wärmen.

Eine Rolltreppe aus Holz

Im Anschluss stand Macy’s auf dem Programm. Shopping im ältesten Kaufhaus der Stadt. Oder zumindest Shopping mit den Augen – denn die Preise hatten es auch dort in sich. Nachdem wir dier alten Holz-Rolltreppe, für welche das Kaufhaus, neben seiner wunderschönen Gebäude-Fassade, auch bekannt ist, einen kurzen Besuch abgestattet hatten, ging es wieder hinaus ins Schneetreiben und in die Kälte. Preislich war TJ-Maxx (in Europa auch TK-Maxx genannt), dann eher unsere Klasse, weshalb wir uns einen kurzen Abstecher nicht nehmen ließen, bevor es am späten Nachmittag mit der Subway zurück in Richtung Hotel ging.

Tag 2 – eine andere Welt

Da 5 Tage für NYC eigentlich viel zu kurz sind, ging es für uns, wieder nach einer kurzen Nacht, direkt weiter in Richtung Süden. Dieses Mal aber mit der Subway, denn die 10km des Vortages lagen uns noch in den Beinen.

5th Avenue

Heutiges Ziel: Die 5th Avenue mit ihren prunkvollen Schaufenstern und ihren Gegensätzen. Denn auch hier fand sich bei Betreten der 5th Avenue wieder eine kleine Kirche. Beeindruckend und zugleich auch ein wenig beängstigend, wenn man überlegt, wie alt diese Kirche wohl ist und wie neu die Wolkenkratzer direkt daneben.

Grand Central Terminal

Im Anschluss ging es für uns zu Fuß weiter zum Grand Central Terminal. Aus zahlreichen Filmen bekannt, verschlug es mir dennoch ein wenig den Atem. Die große Abfertigungshalle, das Herzstück des Grand Central Terminals mit ihrer berühmten Uhr in der Mitte wirken, wie aus einer lang vergangenen Zeit. Wenn Sie etwas Zeit zum Durchatmen haben, schauen Sie in der Halle nach oben und genießen Sie den Sternenhimmel. Dann scheint die Zeit, selbst in einer hektischen Stadt wir NYC, für wenige Augenblicke still zu stehen.

Am späten Nachmittag ging es für uns im Schneetreiben wieder mit der Subway zurück zu unserem Hotel in der 86th. Den Abend verbrachen wir bei „Mac n Cheese“ und „Milkshakes“ in einem Restaurant um die Ecke. Preislich mit knapp 40 USD für 2 Personen sogar absolut in Ordnung für NYC.

Tag 3 – Unbeschreiblich

Auch der dritte Tag begann, trotz nachlassendem Jetlag, früh. Man will ja schließlich auch etwas sehen und nicht den Tag im Hotelzimmer verbringen. Für uns ging es wieder mit der Subway in Richtung Süden – Ziel die Haltestelle 34 Penn Street. Ein kurzer Stopp für einen Kaffee am goldenen M am Madison Square Garden und danach in Richtung Empire State Building. Trotz Höhenangst wollten wir mit dem Aufzug nach oben. Schließlich war man nicht richtig in New York, wenn man nicht, wenigstens einmal, einen Blick von oben gewagt hat.

Empire-State-Building

Nach einer Stunde Wartezeit (was noch kurz war), lösten wir ein Ticket für 79 USD pro Person. Nun noch durch den Metall-Detektor und schon ging es mit dem Aufzug in die 86. Etage. Hier liegt die erste Aussichtsplattform im Freien. Der Blick auf Manhattan und die umliegenden Gebiete New Yorks ist einfach atemberaubend. Bei strahlendem Sonnenschein vergaßen wir sogar die Kälte, die unten auf den Straßen geherrscht hatte. Trotz Höhenangst ließ ich es mir nicht nehmen, zahlreiche Bilder zu machen und den Ausblick zu genießen. So schnell kommt man schließlich nicht wieder nach NYC.

TIPP:

Tickets und Express-Pässe (an der Warteschlange vorbei) können übrigens vor gebucht werden. Buchen Sie am Besten das Ticket für die 86. und (die kürzlich erst eröffnete) 102. Etage. Wenn Sie den besonderen Moment suchen, bietet das Empire State Building auch Sonnenuntergangs-Tickets an. Außerdem sparen Sie mit dem New York Citypass bis zu 40% auf ein Ticket. Nehmen Sie, wenn Sie mit dem Aufzug wieder gut auf dem Boden gelandet sind, unbedingt die aktuelle Ausstellung mit. Diese ist absolut sehenswert und zeigt vieles über die Geschichte des Empire State Buildings.

Flat-Iron-Building

Fußläufig vom Empire State Building liegt das Flat Iron Building (das sog. Bügeleisen). Nehmen Sie auf dem Weg noch den Madison Square Park mit. Einer der zahlreichen sehenswerten Parks in NYC. Gegenüber vom Flat Iron genossen wir ein Stück Pizza, welches für deutsche Verhältnisse mehr einer halben Pizza, als einem Stück glich. Die zahlreichen lokalen Pubs und Restaurants sind sehr zu empfehlen und preislich meist absolut im Rahmen.

Da die Kälte nun langsam wieder in unsere Knochen zurück fand, entschieden wir uns, noch ein Stück Weiter in Richtung Süden Manhattans zu laufen. Wahnsinn, wie sich Manhattan mit jedem Schritt in Richtung Süden veränderte und wie kein Teil dem anderen glich. Lower Manhattan und Soho schienen wie aus einer alten Welt, mit ihren Gebäuden unter 5 Stockwerken. Kleine Oasen und Künstler-Viertel im sonst so hippen Manhattan. 

Century 21 Kaufhaus

Unser heutiger Tag endete am Century 21 neben dem World-Trade-Center Memorial. Ein wenig Wärme und Shopping in einem der größten Kaufhäuser Manhattans waren das perfekte Ende des dritten Tages in NYC:

Tag 4 – Shopping

Da das Wetter am Morgen wiedererwarten eher trüb war, entschieden wir uns, den Tag Shopping heute, statt am letzten Urlaubstag einzubauen. Es ging wieder mit der Subway zur 34 Penn Station und von dort aus einige Blocks zu Fuß bis zum Bus Terminal. Hier stiegen wir, für 11 USD pro Person und Strecke, in einen Greyhound-Bus und machten uns auf den Weg zur „The Mills at Jersey Gardens“, einer wohlbekannten Shopping-Mall in New Jersey. Es ging vorbei an dichten Häuserblocks, über den Lincoln Tunnel und die Maut-Station (welche durch den Film „Coyote Ugly“ weltbekannt wurde), vorbei am Newark International Airport bis zur Mall. Fahrzeit alles in allem gut eine Stunde.

Mills at Jersey Gardens

Den Tag verbrachten wir mit bummeln und shoppen. Die Preise in der Mills at Jersey Gardens sind unter dem Level in NYC, aber für amerikanische Verhältnisse, nicht günstig. Für uns war aber dennoch das eine oder anderen Schnäppchen dabei. 

Tag 5 – Wie aus einer anderen Welt

Am letzten vollen Tag in der Stadt, die niemals schläft, ging es morgens direkt mit der Subway bis zur Station One World Trade Center.

Ground Zero

Es war ein grauer Morgen, welcher auch gut zu unserer Stimmung an Ground Zero, passte. Lange standen wir von den Brunnen, an denen am 11.09.2001 ein Stück dunkle Geschichte geschrieben wurde und bis heute kann ich das Gefühl, welches mich dort beschlich, nicht in Worte fassen. Eine Mischung aus Trauer, Demut, Übelkeit und vielem mehr, war es aber wohl. Ich traute mich kaum, Bilder zu machen, da es sich falsch anfühlte. Wir lasen viele der Namen und schwiegen lange Zeit.

The Occulus

Architektonisch begeistert hat mich, trotz seiner traurigen Geschichte, der Occulus, also das Gerippe direkt neben Ground Zero. Der Eintritt ist frei und wir standen lange auf dem Balkon und ließen alles auf uns wirken.

TIPP:

Wenn Sie etwas Zeit haben, besuchen Sie unbedingt das „9/11 Memorial & Museum“.

Staten Island Ferry

Von hier aus fahren alle 15 Minuten die Fähren von Manhatten nach Staten Island. Die Überfahrt ist kostenlos und bietet eine grandiose Aussicht auf die Skyline von Manhatten und auch auf die Freiheitsstatue. Daher ein absolutes Muss aus meiner Sicht.

Auf Staten Island halten sich die Sehenswürdigkeiten eher in Grenzen, aber die Insel ist immer für einen kleinen Spaziergang gut, bevor Sie die nächste Fähre wieder zurück in Richtung Downtown Manhattan nehmen.

Nach einem ereignisreichen Tag ging es für uns bei eintretender Dunkelheit von der South Ferry Station wieder zurück bis in die 86th ins Hotel. Dort hieß es Koffer packen.

Tag 6 – Central Park

Den letzten Vormittag verbrachten wir, bei eisiger Kälte und -5°C im Central Park. Da dieser fußläufig von unserem Hotel zu erreichen war, nahmen wir das gerne vor dem langen Rückflug, in Kauf. Der Park ist riesig und selbst im Winter immer einen Stopp wert. Wir ließen die Natur und die Ruhe, inmitten von Häuserblocks, auf uns wirken, pilgerten über die weltbekannte Brücke „Bridge No. 28“ und genossen die Aussicht auf „Belvedere Castle“. Um alle Sehenswürdigkeiten dieses Parks zu sehen, benötigt man definitiv mehr Zeit als nur einen Vormittag.

Am Nachmittag ging es dann mit dem Hotelshuttle (für 65 USD) zurück zum John F. Kennedy International Airport. Ereignisreiche Tage lagen hinter uns und ich bin mir sicher, dass dies nicht meine letzte Reise nach New York war. Beim Schreiben des Beitrags hat mich direkt das Fernweh wieder gepackt. NYC – ich komme wieder. Dieses Mal aber wahrscheinlich im Sommer. 

Ihre Odile Born

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