Albanien – Schlafendes Juwel auf dem Balkan

von

|

|


Antike Ruinen, glasklares Meer, einmalig schön

Albanien – ein wunderbares Reiseziel fernab der Massen – Tanja Leopold

Als ich gefragt worden bin, ob ich auf eine Vorab-Inforeise nach Albanien fliegen würde, war mein erster Gedanke: „Albanien, wer will denn dort hin?“. Aber mich reizte der Gedanke, ein für mich neues Land zu erkunden. Über das Land, das nur zwei Flugstunden entfernt liegt, wusste ich zugegebenermaßen nicht viel. Bald stand für mich fest, ich will, ich muss dieses kleine Land auf dem Balkan kennen lernen! Wenige Wochen später saß ich im Flieger auf dem Weg nach Tirana.

Wie bringt man eine 8-tägige Rundreise in 4 Tage Aufenthalt?

Am Flughafen wurde ich bereits von meinem Guide Edmond erwartet. In nur 4 Tagen wollte ich den Reiseinhalt einer 8-tägigen Rundreise kennen lernen und dabei noch möglichst viele Hotels genauer unter die Lupe nehmen. Nach der unproblematischen Einreise, Personalausweis genügt, führte uns der Weg nach Berat. Die einheimischen Busse, die man für Reisegruppen nutzt, haben internationalen Standard und sind mit Klimaanlage ausgestattet. Unterwegs findet man problemlos saubere Toiletten, was man nicht von jedem anderen Land behaupten kann. 

Berat – Zeitreise in die Vergangenheit

Berat gehört zweifelsohne zu den schönsten Städten Albaniens. Die „Stadt der tausend Fenster“ teilt sich in die drei Stadtteile Mangalem, Gorica und die Festung Kalaja, die auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO stehen. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen von Magalem mit den vielen weißgetünchten Häusern fühlte ich mich zurückversetzt in eine andere Zeit und auch der Besuch der Festungsanlage hat mich überwältigt. Die Festung Kalaja wird bis heute bewohnt und wirkt somit wie eine eigenständige kleine Stadt.

 Die Bergwelt von Gjirokaster

Schon ging es weiter in die wunderschöne Bergwelt nach Gjirokaster. Die Sonne war längst untergegangen als man uns mit einem exzellenten Abendessen im Hotel erwartete. Die Küche Albaniens würde ich als mediterrane Balkanküche beschreiben, die auch durch orientalische Einflüsse geprägt ist. Je nach Region werden andere Spezialitäten aufgetischt. Während man in den Bergen sehr gutes Fleisch genießen kann, sollte man an der Küste frischen Fisch und Meeresfrüchte probieren. 

Stadt der 1000 Treppen – Gjirokastra

Am nächsten Morgen gingen wir durch die Altstadt von Gjirokastra mit ihren unzähligen engen gewundenen Gassen und steilen Treppen. Der Beinamen „Stadt der 1000 Treppen“ ist Programm, gutes und festes Schuhwerk ist, wie überall in Albanien, empfehlenswert.

Auch Gjirokastra hat es auf mit einer prächtigen Festungsanlage auf die Liste des Weltkulturerbes geschafft. Gegen Mittag erreichen wir die Kaltwasserquelle „Blue Eye“. Ich habe noch nie zuvor so klares und hellblaues Wasser gesehen. Ein lohnenswerter Stopp, bevor es weiter an die Küste ging.

Küstenstadt Saranda, Ausgrabungsstätte in Butrint & der alten Bazar in Kruja

Albaniens Südküste ist geprägt von tollen kleinen Badebuchten und kristallklarem Meer, aber auch von größeren Küstenstädten, wie Saranda, die gerade in den Sommermonaten viele Touristen beherbergen. In der Nähe von Saranda besuchten wir Butrint, wohl eine der schönsten antiken Ausgrabungsstätten Albaniens. Bis heute findet man hier vor allem Überreste der Griechen und Römer, eingebettet in einen wunderschönen Wald, der auch in den Sommermonaten Schatten bietet. Gespannt war ich auf Kruja, dass in jedem Reiseführer als das absolute Muss beschrieben wird. Tatsächlich hat mich die Kleinstadt Kruja mit ihrer tollen Lage und der gewaltigen Festung, die einst Zentrum der Kämpfe von Skanderberg gegen das Osmanische Reich war, sehr beeindruckt. Nicht minder sehenswert ist der alte Bazar von Kruja.

Neben traditionellen Handwerk gibt es hier auch eine Menge Souvenirs zu ergattern. Kleiner Tipp, vergessen Sie das Handeln nicht. 

Von der Adria nach Tirana

Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das letzte Hotel unserer Reise – das 5-Sterne „Premium Hotel“ in Golem, das mit einem riesigen Buffet aufwartete. Nach einigen Stunden Schlaf und einem fantastischen Frühstück am Hotelbuffet schlenderte ich noch einmal am hoteleigenen Strand mit den Füßen durch das warme Wasser der Adria. Weiter ging es nach Tirana – dem letzten Höhepunkt meiner Reise.

Die Hauptstadt des Landes präsentiert sich modern und westlich. Das Zentrum der Stadt erkundeten wir zu Fuß. In den letzten Jahren hat man mit Geld und viel Farbe die Stadt verschönert. Herz der Stadt ist der weitläufige Skanderbeg-Platz, der unter anderem vom Opernhaus, dem Nationalmuseum und dem Denkmal des Nationalhelden Georg Skanderberg flankiert wird. Die Fußgängerzone, die von Platanen gesäumt wird, lädt mit zahlreichen Cafés zum Verweilen und unzähligen Museen zum Besuch ein. 

TOP-TIPPS

„BLUE EYE“

Das beeindruckende Naturschauspiel Syri i Kaltër liegt zwischen den Städten Saranda und Gjirokastra und fasziniert mit seinem glasklaren sprudelnden Wasser.

Von der Aussichtsplattform oberhalb der Karstquelle kann man die unzähligen Blautöne des Auges besonders gut genießen.

GJIROKASTRA

Die „Stadt der tausend Treppen“ macht ihrem Beinamen alle Ehre.

In der hübschen Altstadt finden sich zahlreiche kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, Treppen und Stufen. Der zauberhafte Anblick und das Gefühl eine Zeitreise unternommen zu haben, entschädigen aber für die kleine Anstrengung.

KRUJA

Über der kleinen Stadt, umgeben von einer atemberaubenden Landschaft, thront eine imposante Festung. Innerhalb der Festungsmauer befindet sich ein sehenswertes Ethnographisches Museum, das ein anschauliches Bild vergangener Lebensverhältnisse vermittelt.

Reiche Kultur und herzliche Gastfreundschaft

Während meines Aufenthaltes in Albanien habe ich neben den Sehenswürdigkeiten mehr als zehn Hotels besichtigt. Alle Hotels beeindruckten durch sehr guten Service, Gastfreundlichkeit, Sauberkeit und guten Komfort. Selbst kostenfreies WLAN gehört in den meisten Hotels zum Standard. Nun blicke ich zurück auf erlebnisreiche Tage durch ein aufstrebendes Land, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden. Ein Land, das geprägt ist von einer Mischung aus christlichen und muslimischen Kultureinflüssen und mich durch die gastfreundlichen Menschen und seine Vielseitigkeit fasziniert hat. Für mich steht fest, dass ich Albanien nicht das letzte Mal besucht habe. Ich möchte unbedingt auch den Norden noch kennenlernen. Und ich hoffe, dass ich Sie neugierig machen konnte auf ein neues Reiseziel fernab der bekannten Wege mit der perfekten Mischung zwischen Natur und Kultur.

“Ich blicke zurück auf eine erlebnisreiche Reise in ein aufstrebendes Land, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden.”

Ihre Tanja Leopold

Weiterstöbern