Geheimtipp Kanalinseln

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Antike Ruinen, glasklares Meer & besonderer Charme

Die Kanalinseln brillieren mit ihrer einmaligen Mischung aus französischem „Savoir-vivre“ und dem „British way of life“.

Die Kanalinseln liegen nördlich von Frankreich im Ärmelkanal und sind der einzige Teil der Normandie, der dem englischen Königshaus treu geblieben ist, in gewisser Weise. Es sind fünf Hauptinseln an der Zahl und einige kleinere, eingeteilt in zwei Selbstverwaltungsgebiete, nur der Queen persönlich unterstellt. Keine der Inseln gleicht der anderen, auch wenn sich die Historie ähnelt.

Jersey – landschaftlich abwechslungsreich und very british

Jersey ist flächenmäßig die größte der Inseln, very british, herrlich mit ihrer Hauptstadt St. Helier.  Sie besteht aus einer kleinen Stadt mit schmucken Häusern aus dem 19. Jahrhundert und einer Spur weltstädtischen Flairs. Auch landschaftlich ist Jersey die abwechslungsreichste der Kanalinseln. Denn im Wandel der Gezeiten bei Ebbe offenbart sich am südöstlichen Zipfel der Insel ein grandioses Felsenwatt.

Watt-Wanderung 

Granitfelsen –  kleine, mittlere und große bilden eine Mondlandschaft. Diese Landschaft hat es mir angetan. Und das rührt insbesondere von einer Nachtwanderung durch das Watt, einer Glühwürmchen-Wanderung. Stellen Sie sich vor, es ist dunkel und mit Gummistiefeln an den Füßen leuchtet eine einzige Taschenlampe eine Spur durch Pfützen und über Steine des Watts. Dunkle Gestalten stapfen im Gänsemarsch Richtung Meer, geradewegs ins Schwarze hinein. Und irgendwie ist das schon gruselig.

Glühwürmchen

Auch Glühwürmchen wurden uns versprochen. Aber nicht solche, die durch die Luft schwirren, nein, die, die wir suchten, sollten unter uns sein. Denn schlurfte man mit den Gummistiefeln umher, bildete sich unter den Füßen ein leuchtender Schweif im nassen Sand. Und popelt man dann einen dieser hunderttausendend klitzekleinen Gesellen heraus, sitzt der auf der Fingerkuppe und strahlt vor sich hin. Lustig. Und den Blick nach unten gerichtet, wollten wir nicht aufhören, sie zu suchen. Aber nie werde ich vergessen, wie wir auf dem Rückweg auf die Häuserzeile am Ufer zugelaufen sind. Denn die erleuchteten kleinen Fenster dort gaben die Richtung vor. Auch tagsüber selbstverständlich ist dieses Gebiet prädestiniert für Spaziergänge und Unternehmungen aller Art.

Victor Hugo verbrachte 15 Jahre auf der Insel Guernsey im Exil. Hier beendete er 1862 seinen Roman „Les Misérables“, der heute zur Weltliteratur zählt.

Guernsey und die Hauptstadt Saint Peter Port

Auch Guernsey ist selbständig und hat eigenes Geld und eigene Briefmarken. Es bietet maritimes Flair verströmt die Hauptstadt Saint Peter Port, deren Hafen ihr großes Plus ist. Victor Hugo hat hier gelebt, 14 Jahre lang in einem Haus, welches zu besichtigen ist in so gut wie original erhaltenem Zustand. Auch lässt es sich fantastisch wandern auf schroffen Felsküsten im Süden und entlang der langen Sandbuchten im Westen und Norden Guernseys und fantastische Ausblicke haben.

Sark – so klein wie anziehend

Sark, was wären die Kanalinseln ohne Sark! Sie wirkt wie eine Insel zwischen den Welten. Bis noch vor kurzem gefangen in feudalistischen Verhältnissen und gebeutelt zwischenzeitlich durch Machenschaften von Superreichen sucht Sark nun seinen Weg. Herr der Insel ist der „Seigneur“, sein Garten, den man besuchen kann, bezaubernd. So klein Sark auch ist, so anziehend ist es auch mit seinen bizarren Küsten und der sanften Landschaft. Auch auf meiner letzten Reise hat uns die Siegerin des gerade stattgefundenen Vogelscheuchen-Wettbewerbs begrüßt. Übrigens, der einzige motorisierte Verkehr sind Traktoren. Fahrräder gibt es auch. Ansonsten heißt es, per Pedes unterwegs zu sein. Und das geht sehr gut, ist die Insel doch nur 5 km lang und 2 km breit.

Oase der Ruhe auf der Insel Herm und die Insel der Forts Alderney

Herm liegt zwischen Guernsey und Sark, jeweils ca. 20 Bootsminuten entfernt. Kommt man von Guernsey angeschippert, taucht man ein in eine andere Welt: nur 2,5 Kilometer lang und 800 Meter breit, ohne Autos und ohne Fahrräder. Und ja, da ist man zu Fuß unterwegs, will man die Insel erkunden. Dies ist eine Oase der Ruhe sogar ob der Tagestouristen, die hierher strömen.

Alderney ist die drittgrößte der Kanalinseln, in Sichtweite zu Frankreich, mit weißen Sandstränden und alten Forts.

Die Kanalinseln lassen sich am besten beim Inselhüpfen kennenlernen

Ich bin mir sicher, beim Kennenlernen der Inseln wird eine Ihr Favorit. Denn eine Woche Urlaub ist lang und kurz zugleich. Aber für welche der Inseln sollte man sich denn da entscheiden? Mein Vorschlag: für gar keine. Sondern: die Inseln beim Inselhüpfen kennenlernen. Überhaupt sind es die Überfahrten zu See, die das Erlebnis abrunden.

PRACHT AUS FRÜHEREN ZEITEN

Was es sonst noch alles zu genießen gibt auf den Kanalinseln: die Herrenhäuser mit ihren prachtvollen Gärten, die Parks englischer Art, die Kirchen, die Landschaft, die Natur. Auch stehen Sie staunend vor Dolmengräbern, jahrtausendealt, die Sie gedanklich entführen in eine Welt lange vor uns. Oder Sie befassen sich mit den neueren Zeitzeugen der Geschichte. Auf Jersey und Guernsey stehen sie, die ehemaligen Verteidigungsanlagen der Deutschen aus dem zweiten Weltkrieg … als auf den Kanalinseln die Uhren stehen geblieben waren.

Ob Sie sich nun für eine der Inseln entscheiden oder zwischen den Inseln „hüpfen“, ich freue mich auf die nächste Reise mit Ihnen, die ich begleiten darf. Vielleicht sieht man sich ja, auf den „Perlen des Ärmelkanals“?

Bis dahin.

Ihre Birgit Hornung

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