Lappland mal anders

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Meine Expeditionsreise für (fast) Jedermann

Thomas Marx auf Skiexpedition im Winter in Finnisch Lappland

Im März 2024 nahm ich an einer kleinen Expeditionsreise auf Ski und Schneeschuhen durch das tief winterliche Lappland teil. In gewisser Weise war das eine kleine Grenzüberschreitung für mich. Mehrtä-gige Touren mit dem Kanu oder Fahrrad, bei denen wir auch im Zelt übernachteten, hatte ich schon unternommen, aber das alles immer bei „normalen“ Temperaturen. Nie im Schnee! Dieses Erlebnis in arktischer Wildnis wird mich noch lange begleiten. Waren doch die Eindrücke und Erfahrungen einfach nur irre schön!

Aus Ausflug wird Expedition

In den letzten Jahren durfte ich viel in Finnland entdecken. Wunderschöne Fleckchen Erde, urige Blockhütten und Ausflüge ins Winterwunderland, die einfach nur begeistern. Aber es waren immer „nur“ Ausflüge, an deren Ende eine Rückkehr ins warme Quartier stand. Das war auch toll, aber der Reiz einer mehrtägigen Tour durch den Winterwald wurde immer größer.

Vorfreude – die beste Freude?

Im März ist es dann endlich so weit. Unsere Saison neigt sich dem Ende und ich plane mir ein paar freie Tage ein. Das sollte passen. Auch meine Frau und die Kinder spielen mit. Vielleicht sind sie auch froh, dass sie da nicht mitmüssen?

Zur Vorbereitung auf diese Tour in kleiner Gruppe lernen wir Teilnehmer uns einige Wochen vor Abreise bei einem Videocall kennen. Dabei wird von den Wildnis-Guides daran erinnert, dass jeder an seine Hausaufgaben denken soll. Ein sehr ausführliches und informatives Videotutorial erklärt dem Teilnehmer im Selbststudium, wie das Einmaleins des Überlebens im Winter funktioniert. Vom zweckmäßigen Kleiden, übers Packen des Schlittens bis hin zum Aufbau des Zeltes auf ein Meter hohem Schnee ist hier alles dabei. Und jeder ist bestens vorbereitet – auch ohne jegliche Vorerfahrung mit Wintertouren im Schnee.

Der Adrenalinpegel steigt

Auf der Tour zeigt sich dann auch schnell, dass Praxiserfahrung mit Schneeschuhen und Skitouren zwar vorteilhaft aber nicht zwingend notwendig sind. Ich kenne mich mit Schneeschuhen bereits aus – aber nicht mit den Backcountry-Ski. Wie auch beim Schneeschuhwandern dauert es nur wenige Minuten und ich habe den Dreh raus.

Doch bevor es losgeht, steht noch das Packen an. Und dabei kommt die jahrelange Erfahrung der Guides zum Tragen. Alles hat System und einen Sinn. Gemeinsam packen wir Schritt für Schritt unsere Schlitten mit Zelt, Schlafsack, Isomatte, Benzinkocher, Sicherheitsausrüstungen, persönlichen Sachen, Stirnlampe uvm. Ganz von alleine bilden sich Zweierteams, die sich dann gemeinsam um ihren Schlitten kümmern.

Nach einem leckeren Mittagessen (im Warmen) geht es dann endlich los. Alle sind aufgeregt, ein wenig wie früher kurz vor der Klassenfahrt. Die ersten Meter braucht jeder für sich. Erfahrungen sammeln, wie fühlt sich das mit dem Schlitten an. Keine bösen Überraschungen, ganz im Gegenteil. So habe ich mir das vorgestellt!

Individuell aber nicht alleine

Jeder macht sein Tempo, erlebt die tief verschneite Landschaft individuell für sich. Fotos können gemacht werden und ab und zu ein Päuschen. Es geht hier nicht gegen die Uhr, sondern um eine schöne Zeit. Das ist eindeutig die Verbindung von allen hier – auch einzeln Angereisten.

Ab und zu wird die Position an der Spitze gewechselt, denn hier muss geackert werden. Die Spur zu ziehen mit Ski und dem 25 kg schweren Schlitten ist nicht ohne. Teamwork ist gefragt. Genauso wie bei kleinen Bergab- und Bergaufpassagen. Wenn es zu steil wird, wechseln wir von Ski auf Schneeschuhe. Sicherheit hat immer oberste Prio.

Das Lager aufschlagen und die Outdoorküche vorbereiten, ist dann wieder Teamwork und kostet durchaus Zeit. Ich werde zum Smutje ernannt und koche für alle erstmal Kaffee. Natürlich mit Schnee, der geschmolzen werden muss. Können Sie sich vorstellen, wie lang das dauert? Beim Schnippeln habe ich Helfer und das gemeinsame Kocherlebnis ist mindestens genauso schön, wie die Suppe an frischer Luft lecker ist!

Gänsehaut pur im Video

Ich nehme Sie in diesem Video mit auf mein einmaliges Erlebnis im Winterwunderland Finnland. Bei Minusgraden im Zelt übernachten, über dem Lagerfeuer das Abendessen kochen und viele Kilometern auf Ski und Schneeschuhen zurücklegen. Das klingt nach besonderen Momenten, die Sie so schnell nicht vergessen.

Mein Fazit

Überhaupt vergehen die Tage draußen wahnsinnig schnell. Es ist einfach unglaublich schön, den Winter so hautnah zu spüren. Kalt ist mir nie. Die richtigen Klamotten und die aktive Bewegung gehen da super Hand in Hand. Landschaften ziehen in Zeitlupe an uns vorbei und wir können sie intensiv erleben. Die Natur ist allgegenwärtig und wir entdecken überall Spuren von Schneehasen, Auerhähnen und anderen Vögeln. Einen Nachmittag lassen wir die Schlitten stehen und sind allein im Tiefschnee unterwegs. Jeder für sich mit tollen Ausblicken. Das ist einfach unbeschreiblich und ja, bewegend.

Die Rückkehr ins normale Leben mit geheizten Räumen und einem Bett ist ein wenig komisch. Klar freuen wir uns, aber die Tage zuvor waren so wunderschön und einzigartig. Der gemeinsame Abend in der holzbefeuerten Sauna mit einem kalten Bier will dann gar nicht enden. So viele Erlebnisse, so viele Geschichten.

Wann schreiben Sie Ihre?

Ihr Thomas Marx

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